Wenn Kinder mit Down-Syndrom sogenannte Entwicklungsblockaden aufweisen, führt das zu Unzufriedenheit bei den Kindern und ihren Eltern. Doch nicht immer ist es sinnvoll, noch eine weitere Therapie zu beginnen oder Therapiemaßnahmen zu intensivieren. Gemeinsam mit Ihnen sowie mit Ihren und unseren angeschlossenen Therapeuten können wir nach einer Lösung suchen. Denn in erster Linie ist Ihr Kind ein Kind, und kein Mensch hat es verdient, seine Kindheit nur mit Therapien zu verbringen. Die Frage, welcher Mensch oder welches Kind überhaupt optimal gefördert wird, stellt sich unsere Leistungsgesellschaft viel zu selten.
Auch Menschen mit Down-Syndrom können Vermeidungsstrategien entwicklen und sie haben ein bemerkenswertes Talent dafür. Manchmal beginnt dieser Prozess schon im Kleinkindalter. Dabei verwenden sie dann mehr Energie für die Vermeidung von Handlungen als für deren Durchführung.
Typische „Verhaltensweisen" sind:
Wen Sie Ihr Kind bitten, ein Bild zu malen, gibt es Ihnen den Stift in die Hand. Oder es nimmt Ihre Hand und führt sie über das Blatt.
Wenn Sie Ihr Kind bitten, die Schuhe anzuziehen, fällt es Ihnen um den Hals und beginnt zu schmusen.
Wenn Sie Ihr Kind bitten, sich etwas zu beeilen, sieht es Sie an, als ob es Sie nicht verstanden hätte. Auf die liebevolle Wiederholung Ihrer Bitte hin lächelt Ihr Kind Sie an und wendet sich dann von Ihnen ab.
Wenn Sie Ihr Kind bei Freunden abholen wollen, gibt es Ihnen an der Türe seine Tasche, das Handy oder andere seiner Utensilien.
Wenn Sie Ihr Kind nicht möglichst frühzeitig dabei unterstützen, diese Angewohnheiten abzulegen, wird es mit jedem Jahr, in dem Sie darüber hinwegsehen,schwieriger. Letztlich blockieren Vermeidungsstrategien die Entwicklung der Selbstständigkeit. Tolerierte Vermeidungsstrategien tragen dazu bei, dass Kinder mit Down-Syndrom von Außenstehenden komplett unterschätzt werden.
Wir unterstützen Sie mit Krisengesprächen, Coachings und Spieltherapie und helfen Ihnen dabei, Vermeidungsstrategien frühzeitig zu erkennen.
Immer wieder berichten uns Eltern von „Sitzblockaden" ihrer Kinder mit Down-Syndrom. Dieser passive Widerstand kann anstrengend sein. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie sich solche Blockaden generell vermeiden lassen und warum es überhaupt dazu kommt. Wir als Eltern und Familie haben Pläne: einkaufen, ausgehen, Freunde und Verwandte besuchen. Menschen mit Down-Syndrom sind nicht immer so belastbar wie der Rest der Familie. Besonders Kleinkindern macht Reizüberflutung anfangs noch zu schaffen. Zu viele Menschen, zu laut, zu lange. Wir analysieren mit Ihnen die Situationen, bei denen es zu Blockaden kommt und entwickeln Lösungsansätze, um deren Häufigkeit zu minimieren. Denn passiver Widerstand hat seinen Grund und der sollte ergründet werden. Manchmal ist es bei Kindern lediglich eine Kommunikationsvariante.